. . .
KADAVAR (D)@P.P.C.

KADAVAR (D)

Fr., 22. Apr. 2016 19:00 @ P.P.C. , Graz

Zur Webseite ...

Informationen


KADAVAR haben sich eine Gewissheit für immer unter die Haut geritzt: Zieht man nach Rückschlägen den Schwanz ein, rieselt einem Erfolg durch die Hände wie ein Haufen nichtsnutziger Sand. Ausgerechnet im Herzen der USA, wo die Wüstensonne tief gefurchte Menschen und rostige Karossen in einer wild-west-verklärenden Lässigkeit konserviert, beginnt 2013 eine infernale Verkettung, die selbst Berlins gewaltigsten internationalen Rockexport der laufenden Dekade kurz ins Straucheln bringt.

Erst erschwert die berüchtigte US-Visabehörde der Band ihre langerwartete, erste Einreise in die Staaten. Dann lösen sich ein paar tausend hart erspielte Dollar förmlich in Rauch auf, weil der Motor eines eigens für den Videodreh zu 'Come Back Life' angeschafften 1964er Ford Galaxy nach nur wenigen Meilen in der Hitze New Mexikos mitten auf dem Highway explodiert. Und schließlich, als der Staub Kaliforniens gerade so aus den Jeans geschüttelt war, um nahtlos die größte Europatour der Bandgeschichte zur zweiten Platte »Abra KADAVAR« in Angriff zu nehmen: springt der Bassist von Bord. Andere Bands hätten an dieser Stelle wohl hingeschmissen. KADAVAR nicht.

Die dafür fälligen Halleluja-Fanfaren können aus heutiger Sicht gar nicht laut genug ertönen. Denn: Hört man das runde Dutzend neuer Songs der am 21. August 2015 erscheinenden dritten Platte »Berlin«, wirkt das kurzzeitige Bandtief nur noch wie ein heftiges Luftholen - kurz vor dem Sprung über den Abgrund. Oder wie der Lungenzug an einer Zigarette - ungesund, aber unverschämt wohltuend. Wichtigste Grundlage für die Krisenbezwingung: Der glückliche Umstand, dass Sänger Lupus Lindemann und Schlagzeuger Tiger Bartelt ihr Rock’n’Roll-Schlachtross KADAVAR nach nur einem Anruf wieder bühnenreif komplettiert hatten. Mit dem gebürtigen Franzosen Simon „Dragon“ Bouteloup quasi mit einem Familienmitglied. Als Teil von AQUA NEBULA OSCILLATOR hatte er bereits die Split-EP mit KADAVAR eingespielt und seit seinem Umzug nach Berlin war er Dauergast im Tourbus. Gerade einmal vier Tage benötigt das Trio nach dem Anruf, dann fliegt der Drache.

Welche ungeheure emotionale Energie nach dem gemeinsam gemeisterten Down Show für Show losgetreten wird, erleben auf der folgenden eineinhalbjährigen Nonstop-Tour mit über 200 Konzerten in Europa, den USA, Australien und Lateinamerika zehntausende Rockjünger. KADAVAR performen jeden Abend explosiv wie ein abrupt losprügelndes Starkregen-Gewitter - egal, ob vor 3.000 schwitzenden Seelen in Mexiko, in einem abgelegenen mazedonischen Bergpub oder vor konzertverwöhntem europäischen Festival-Publikum. Es ist eine tollkühne, rauschhafte Zeit „on the road“, in der KADAVAR nicht nur von befreundeten Bands wie THE SWORD und WOLFMOTHER, sondern auch von einigen Jugendhelden euphorisch angefeuert werden, darunter MONSTER MAGNETs Dave Wyndorf und PENTAGRAMs Bobby Liebling.

Wie tief sich die Eindrücke des Dauertourens bei den Bandmitgliedern eingebrannt haben, spürt man auf »Berlin« mit jeder Zeile, bei jedem Anschlag. Obwohl wie die Vorgänger live eingespielt mit dem bandeigenem Analog-Equipment, hört man der Platte doch an, dass sie noch tiefer geht in Sachen Songwriting und Arrangements - und dass sich Lindemann, Bartelt und Bouteloup so lange wie noch nie fürs finale Recording im Studio verschanzt haben. Tracks wie 'Fifthy Illusion' und 'See The World With Your Own Eyes' ziehen einem vor Fahrtwind den Hut vom Gebälk. 'The Old Man' und 'Last Living Dinosaur' verorten den postmodernen Wahnsinn in Raum und Zeit. Und persönlich wie nie, gewährt Sänger Lupus Lindemann Innenperspektiven, etwa in 'Restless': „I never stay. I never pray. my life is meant to go along this endless road, it’s winding round and round.“ KADAVAR-Songs funktionieren 2015 endgültig als Refreshment der wabernden musikalischen Ursuppe, der sie entsprungen sind. Warum das Trio der Stadt Berlin und ihren Einflüssen mit dem Albumtitel ein ewig währendes Denkmal setzt, bringt Schlagzeuger Tiger auf den Punkt: „Wir drei sind alle verschieden, kommen von wo anders her, aber haben es in dieser Stadt irgendwie hinbekommen, gemeinsam etwas zu erschaffen, das uns gefällt.“ Wie ernst es der Band damit ist, spürt man selbst beim Bonus-Track: dem episch-mystischen 'Reich der Träume' von NICO, die in der Hauptstadt begraben liegt. Es ist das erste deutsch gesungene Stück von KADAVAR. Für das rastlose Trio - zum Glück leibhaftig lebendig - geht es bereits ab Herbst, kurz nach Veröffentlichung des Drittwerks, wieder raus aus Berlin: Die nächste Tour um die Welt steht an.

VVK zudem auf Oeticket.com, im Zentralkartenbüro und in allen Steiermärkischen Sparkassen (+Spark 7 Ermäßigung)

  • Keine Einträge vorhanden!

Meetpoint

Routenplaner