In der Kubatur des Kabinetts
Do., 29. Jän. 2015 21:00 @ Fluc / Fluc Wanne , Wien - Leopoldstadt
Informationen
der kunstsalon im Fluc zeigt:
”Sportcafe, Oper, Büro, Lampe, Kino, Origami”
mit den KünstlerInnen:
Katrina Daschner
Georg Frauenschuh
Lotte Lyon
Dorit Margreiter
Markus Proschek
Gisela Stiegler
Gerlind Zeilner
LIVE: Privat (23:00)
kuratiert von Gerlind Zeilner
In der “Kubatur des Kabinetts” im Jänner werden Werke gezeigt, die innerhalb des Fluc-Raumes auf andere öffentliche Räume verweisen.
Der Impuls zu Georg Frauenschuhs Wandmalerei an der Außenwand entstammt einem Wandbild eines dörflichen Sportcafés, das gleichzeitig auch ein Raum für kulturelle Veranstaltungen ist.
Einzelne Teile der mitunter stereotypen Gestaltung dieser Wandmalerei werden von biographischen Details ersetzt, und das “urbane” Fluc wird mit einer “provinziellen” Formel konfrontiert, um aus der nachvollziehbaren Zweckmäßigkeit der Gestaltung und dem damit einhergehenden Unbehagen einen unbekannten Bildraum zu schaffen.
Katrina Daschner besetzt den Barraum mit einem queeren Theaterraum, indem sie den Film “Parole Rosette” zeigt:
Zu sehen ist ein riesiger Theater- und Opernraum in Turin, dem die strenge Choreografie einer queeren Truppe gegenüber gestellt ist.
Die burlesque Performance findet nicht in dem Opernhaus statt, dennoch verschmelzen die menschliche Handlung auf der Bühne und der menschenleere Zuschauerraum gedanklich. Dieses Prinzip wird im Fluc weitergespielt. So wird das Fluc-Publikum um eine (fiktive) queere Partygesellschaft erweitert.
Gerlind Zeilnerhängt ein Bürokästchen an die Wand, das innen mit einem Bar-Motiv bemalt ist, wobei sich die Räumlichkeit der Bilderzählung mit der des Kastens nicht ganz deckt.
Das Thema “Saloon” steht im Zusammenhang mit einer Serie von Bar-Malereien der letzten Jahre. Diese sind Projektionsräume für Topoi wie die in männlicher Tradition stehende Kaffeehaus-Malerei oder Macho-Symbolik in Saloons und andererseits für eine ungebrochene, persönliche Affinität zu Bars.
Gisela Stiegler zeigt eine Styroporskulptur, deren Bemalung an Farben der Jugendstilarchitektur erinnert.
Die expressiven Einschnitte in die Styroporoberfläche widersprechen scheinbar der reduzierten Grundform des Objektes, ähnlich wie bei Wandvertäfelungen historistischer Gebäude, bei denen durch die Üppigkeit der Dekorationselemente oft die Grundform verschwindet.
Dorit Margreiter zeigt ein gefilmtes Mobile, das aus Buchstabenfragmenten des Wortes “Cinemá” besteht.
Damit verwandelt sie das Denken an Kinoräume in ein skulpturales, kinetisches Objekt. Durch das Filmen der Drehung der Buchstabenteile entsteht eine andere Leserichtung des Wortes, wobei sich das Mobile als offener, bedeutungsveränderter Gegenstand mit auf Wissen basierenden Assoziationen zu Kinoräumen vermischt. Das Wort zieht sich in eine Bildhaftigkeit zurück.
Lotte Lyons gefaltete Plakate stammen von Skizzen zu reduzierten Skulpturen.
Ihre minimalistischen Objekte versuchen oft genau den Moment des Übergangs vom “Ding” zur Skulptur auszuloten.
Lotte Lyon hat viel Zeit in Japan verbracht, und ihre Objekte und Fotographien stellen oft Bezüge zu Origami und der vom Zen- Buddhismus geprägten Alltagskultur in Japan her.
Markus Proschek zeigt ein Laternen-Objekt an der Außenwand, dessen Scheiben Bilder des Grafen Theodor Baillette von Latour zeigen.
Latour war Kriegsminister in Österreich und wurde im Zuge der Oktoberrevolution 1848 von der aufständischen Wiener Bevölkerung an einer Straßenlaterne aufgehängt. Markus Proschek versetzt die Laterne, die ähnlich wie in mittelalterlicher Darstellungstradition einen Märtyrer gemeinsam mit dem Attribut des Martyriums zeigt, an den Prater in Erinnerung an die “Praterschlacht” 1848.
Um 23h spielt die Band “Privat” (mit Andrea Lüth, Clemens Denk und Christian Wallner)
21:00
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