Beschreibung
Die Invasion der Neonkappen
Eine der größten Leistungen der 90er-Jahre war es, die ärgste Verirrung der 80er-Jahre aus dem Straßenbild vertrieben zu haben: den Farbton Neon. Insofern sollte es zur Sorge nötigen, dass knallpink, schreigelb und brüllgrün wieder im Trend ist.
Die Anzeichen dafür haben Sie sicher schon gesehen: Diese Jugendlichen in der U-Bahn, die grelle Baseballkappen auf ihrem vorne kurz, hinten lang (kurz: Vokuhila) façonnierten Haar tragen, den Lautsprechern ihrer Mobiltelefone winselnde Obertonfolgen entlocken und sich in einer Art Patois aus Floridsdorfer und Anatolischer Mundart verständigen.
Woher kommt das? Und wie heißt es? Die Weiten des Internet fördern eine erstaunliche Erkenntnis zu Tage: Wien hat eine jugendkulturelle Bewegung namens „Krocha“ geschaffen. Das stammt von „krachen“ und bezeichnet Jünglinge, die nach Besuch eines Bräunungsstudios auf eher rüpelhafte Weise Tanzlokale besuchen. Zum Beispiel „in die Nachtschichteinekrochen“.