The Klezmatics (USA)
2007 wurde ihr Album „Wonder Wheel˜ mit Vertonungen unbekannter Texte Woody Guthries als bestes zeitgenössisches Weltmusik-Album mit einem Grammy ausgezeichnet.

"Die Klezmatics sind die Rolling Stones des Klezmer Revivals."
taz 02/2004
Frank London gehört zu den Irren – und zwar schon lange. Und zwar gehört London zu den irre Guten. Er ist der Kopf der Klezmatics
und von diversen anderen - bisweilen auch recht losen, Projekt bezogen arbeitenden - Truppen (etwa "Hasidic New Wave" oder auch „Frank London’s Klezmer Brass All Stars˜). Allesamt sind es hochrangige Musikerinnen und Musiker, die sich einer großen Tradition widmen, dabei aber die Gegenwart im Visier haben.
Die jüdische Kultur Osteuropas hat speziell in New York prägende musikalische Spuren hinterlassen. Klezmer-Ensembles setzten mit Bulgars, Freylekhs und Walzern die Tradition der halsbrecherisch schnellen, im Melos orientalisch angehauchten schrägen Tanzkapellen fort, die sich einst selbst am österreichischen Kaiserhof großer Beliebtheit erfreuten.
In den 70er Jahren gab es ein erstes massives Klezmer-Revival, das im Zeichen der Erforschung und Aufarbeitung einer untergegangenen Kultur stand. Zahlreiche Bands, die sich auf die schrägen Tanzformationen beriefen, pflegten einen beinahe schon denkmalschützerischen Tonfall.
In den achtziger Jahren trafen sich schließlich im New Yorker Avantgarde-Jazz-Schuppen Knitting Factory einige Musiker, um Klezmer zu spielen. Die Klezmatics spielen seither in Underground-Clubs ebenso wie auf Hochzeiten. Die meisten Stücke der Klezmatics entstammen dem traditionellen Repertoire der Juden Osteuropas und Nordamerikas. Sie blenden aber nie ihren musikalischen Hintergrund, Jazz oder Avantgarde-Rock, aus, und hauchen den alten Liedern und Tänzen neues Leben ein.