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Sierra Kidd - Nirgendwer Tour 2014@P.P.C.

Sierra Kidd - Nirgendwer Tour 2014

Sa., 25. Okt. 2014 19:00 @ P.P.C. , Graz

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Sierra Kidd
& Support

Mit 16 Jahren ist Sierra Kidd schon ein annähernd kompletter Rapper. Und: der erste seiner Generation. Die Industrie sagt ihm eine goldene Zukunft voraus, die Deutschrap-Szene feiert ihn als riesiges Talent.

Hinter dem Hype steckt jedoch weit mehr als bloß hohe Klickzahlen des nächsten mystifizierten Internet-Rappers. Sierra Kidds noch junges Leben ist von Rückschlägen und Enttäuschungen geprägt. Seine Musik ist ein Spiegel dessen.

1996 wird Sierra in Emden, inmitten ländlicher Kleinstadt-Idylle ostfriesischen Charmes, geboren. Otto Walkes kommt hier her, sonst gibt es wenig Erwähnenswertes zu berichten, über die Kleinstadt an der Nordseeküste, unweit der holländischen Grenze. »Die Leute, die
hier aufwachsen, reden von der Großstadt und träumen von New York. Am Ende machen alle ihr Abitur, studieren, werden Anwalt und sesshaft. Ich war immer anders als alle. Und hatte deswegen nicht so viele Freunde. Eigentlich gar keine«. In der Schule hänseln ihn die Mitschüler. Die breiten Hosen machten ihn zum Außenseiter. Seine ersten Rap-Texte werden belächelt. Zu Hause, als Ältester unter sieben Geschwistern. Zwischen diesen zwei Welten, erstreckt sich der innere Konflikt in Sierras »Kopfvilla«. Nachdem die erste große Liebe in die Brüche geht, verschanzt er sich zunehmend. Über seinen Vater, der die Familie später verlässt, kommt er erstmals mit Rap in Berührung. Er studiert die Textstrukturen von Kool Savas und Drake, analysiert den Flow von MoTrip und entwickelt daraus seine ersten eigenen Reimpatterns. In einer weiteren schlaflosen Nacht schreibt er »Kopfvilla«. Ein Schlüsselmoment und Neuanfang, kreativ, wie auch menschlich.

Er lädt den Song auf Youtube hoch, und über einen gemeinsamen Freund, teilen, erst Hadi ElDor, später RAF 3.0, Chakuza, Vega, und weitere seiner erklärten Vorbilder den Link. Der lyrische Befreiungsschlag, der auf einem The-XX-Sample basiert, wird binnen kürzester Zeit hunderttausende Male angeklickt. Wie der Junge aussieht, weiß keiner. Im Internet existiert neben einigen Songs lediglich ein Foto, auf dem Kidd sein Gesicht verdeckt. Eine bewusste Entscheidung von Sierra, der den Fokus damit auf seine Musik und nicht auf Oberflächlichkeiten und Images legen will. Hadi nimmt sich seiner an, wird sein Manager und Förderer. Sierra verbringt daraufhin einige Zeit in Frankfurt für Studioaufnahmen mit dem gesamten Camp der Freunde Von Niemand.

Im Internet wird er, aufgrund seiner komplexen und eindringlichen Reimstruktur, als neues Wunderkind gehandelt. Die großen Plattenfirmen begeben sich auf die Suche und überbieten sich im Werben um den Frühreifen. Seine persönlichen Betrachtungen sind beinahe tiefenpsychologisch. Das Innere – die »Kopfvilla« – kehrt nach außen und kollidiert mit der Wirklichkeit über flächigen, atmosphärischen Beats.

"Kein Schlaf mehr seit ich 13 bin,
Allein und das, seit Mum und ich alleine mit dem Kleinen sind.
Schon damals nur gehasst, zur Schule gehen die meisten hin,
Die mich damals gemobbt haben, denn auch ich war mal ein kleines Kind.

Und Mama weint, wenn ich am Boden lieg
und schrei, denn ich war fünf Stunden ohne sie
Fünf Stunden ohne Herz, Fünf Stunden nichts gelernt,
denn sie schlugen die fünf Stunden auf mich ein
solang es schmerzt."

(»Rosa Lila Pink«)

RAF 3.0 produziert seinen trippigen, zweiten Internet-Hit »Rosa Lila Pink« und stellt ihn auf seinem Nummer-1-Album »Hoch2« als Gast auf »Einmal Star Und Zurück« erstmals einer größeren Öffentlichkeit vor. In ihm findet Sierra einen musikalischen Mentor, Freund und kurz darauf seinen Labelboss. Trotz lukrativerer Angebote unterschreibt Sierra bei Indipendenza, wo er mit RAF einen Executive Producer im Rücken hat, der die künstlerische Vision am besten versteht und umzusetzen weiß.

»Meine Musik ist, so wie ich«, sagt Sierra, »sehr leidend und abgefuckt. Man hört dabei Stimmen im Kopf und fühlt sich unwohl. Wir haben das versucht auf die Beats zu übertragen. Es wird auf jeden Fall sehr unkonventionell«. Charakteristisch für seinen Sound sind die verhallten GitarrenRiffs, die sich wie ein roter Faden durch die Produktion ziehen. Die Sierra-Gitarren, wie RAF sie nennt, haben sich zu Sierras typischem Merkmal entwickelt und machen sein Klangbild einzig- und neuartig.

Seit das unkonventionelle Ding bei Sierra Kidd läuft, sind die Mitschüler plötzlich nett zu ihm. Das Außenseitertum war einmal. Jetzt will jeder ein Stück vom aufsteigenden Stern am Raphimmel. Die Arbeiten an der ersten EP mit RAF, auf die im Frühjahr 2014 ein Album folgen soll, sind fast beendet. Sie wird »Kopfvilla« heißen. Ein paar Konflikte sind immer noch nicht ausgefochten.

Präsentatoren: Boldt Berlin, YNTHT, Vevo, hiphop.de, Juice

Kartenvorverkauf auch in allen Filialen der Steiermärkischen Sparkasse, Ermäßigung für spark7 premium members, im Zentralkartenbüro und bei Oeticket

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