roland düringer
Di., 18. Okt. 2011 21:00 @ Republic-Cafe , Salzburg
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da sitzt so ein
menschliches wesen auf einem stein und beobachtet die vorbeiziehenden
wolken. mehr hat es nicht zu tun. weil es eben jetzt, in diesem moment,
seine bestimmung ist, auf einem stein zu sitzen und vorbeiziehende
wolken zu beobachten. und dafür braucht es nichts. nicht einmal einen
namen und auch kein „ich“.
abertausende jahre später ziehen noch immer wolken
am himmel vorbei und der stein ist noch immer der selbe. aber er ist
leer, denn das menschliche wesen hat jetzt einen namen, und sein „ich“
ist gerade auf der suche – nach seiner bestimmung. und diese findet man
bekanntlich nicht, indem man blöd auf steinen herumsitzt. diese sucht
man heutzutage in der zukunft. dort, wo ja alles einmal besser wird.
wenn dieses menschliche wesen keine mühen,
entbehrungen und kämpfe scheut, wird es eines tages mit ein wenig glück
und fügung seine bestimmung gefunden haben. es wird dann auf einem
stein sitzen und die vorbeiziehenden wolken beobachten. weil es eben
jetzt seine bestimmung ist, auf einem stein zu sitzen und
vorbeiziehende wolken zu beobachten. und „ich“ wird vergessen, dass es
einen namen hat. bis dahin ist es aber noch ein langer weg. manchmal
dauert er einleben lang.
einleben kann andererseits auch in zirka 100
minuten vorbei sein. vorausgesetzt, man krümmt zeit und raum. das werde
ich gerne für sie tun. sprechen wir gemeinsam über einleben. das heißt,
ich spreche und sie hören zu, es sei denn, sie werden von mir zum
sprechen aufgefordert. schließlich sind sie ja nicht im kasperltheater,
sondern befinden sich in einem vortrag mit dem titel <s>„
ich</s> einleben“. nicht meinleben und auch nicht ihrleben
sondern einleben.
achtung: auch wenn an diesem abend zeit und raum gekrümmt sind, beachten sie bitte beginnzeit und ort der veranstaltung.
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