La Calisto
Do., 19. Feb. 2009 19:30 @ Landestheater Linz-Großes Haus , Linz
Informationen
Francesco Cavalli
Jupiter hat ein Auge auf die Nymphe Calisto geworfen. Als Gefährtin der
Jagdgöttin Diana hat Calisto jedoch ein Keuschheitsgelübde abgelegt.
Wie üblich vertraut Jupiter weniger auf seine Verführungs als auf seine
Verwandlungskünste. In Gestalt Dianas nähert er sich der nichts
ahnenden Nymphe. Während der Gott alles andere als vorbildhaftes
Gebaren an den Tag legt, zeigt sich der neben Calisto einzige
Sterbliche dieser Geschichte, der Schäfer Endimione, als aufrichtig
Liebender. Leider ist er in Diana verliebt, was zu entsprechenden
Verwechslungen führt. Calisto muss schließlich dafür büßen, dass sie
Jupiters Verkleidungsspielchen nicht durchschaut hat. Jupiters
eifersüchtige Frau Juno verwandelt sie aus Rache in eine Bärin –
allerdings ohne Möglichkeit der Rückverwandlung wie sie der Göttervater
besitzt. Mit einem flauen Trost versucht Jupiter vor Calisto die Rolle
des würdevollen Gottes aufrecht zu erhalten: Er würde sie nach ihrem
Tod als Sternbild des Bären an den Himmel und damit in seine Nähe
versetzen.
Nach Motiven aus Ovids Metamorphosen erzählt
die Oper von einer der zahllosen Liaisons von Göttervater Jupiter. Ihr
Komponist Francesco Cavalli war in der Mitte des 17. Jahrhunderts der
unumschränkte König der venezianischen Oper. Weil man damals in Venedig
– anders als an den allein dem Adel vorbehaltenen Hoftheatern des
übrigen Europa – ganz simpel durch Kauf einer Eintrittskarte ins
Theater gelangen konnte, sind Cavallis Opern an ein großes, alle
Schichten umfassendes Publikum adressiert. Bei ihm werden Erhabenes und
Derbes, Leidenschaft und innige Empfindungen, Intrigen, Verwechslungen
und Verwandlungen, Götter und Menschen in einem karnevalesken Reigen
durcheinander gewirbelt. In den wunderbar expressiven Rezitativen folgt
er der Tradition Monteverdis, aber in den zahlreichen kurzen Arien ist
Cavalli in einer neuen Zeit – seiner Zeit – angekommen. Hier zeigt er
seinen ganzen Ausdrucks- und Erfindungsreichtum. La Calisto (1651) ist eines der zugleich ausgewogensten und phantasievollsten
Werke der Barockoper.
La Calisto
Dramma per musica
Libretto von Giovanni Faustini
Rezitative in deutscher, Arien in italienischer
Sprache mit deutschen Übertiteln
Libretto von Giovanni Faustini
Rezitative in deutscher, Arien in italienischer
Sprache mit deutschen Übertiteln
Jupiter hat ein Auge auf die Nymphe Calisto geworfen. Als Gefährtin der
Jagdgöttin Diana hat Calisto jedoch ein Keuschheitsgelübde abgelegt.
Wie üblich vertraut Jupiter weniger auf seine Verführungs als auf seine
Verwandlungskünste. In Gestalt Dianas nähert er sich der nichts
ahnenden Nymphe. Während der Gott alles andere als vorbildhaftes
Gebaren an den Tag legt, zeigt sich der neben Calisto einzige
Sterbliche dieser Geschichte, der Schäfer Endimione, als aufrichtig
Liebender. Leider ist er in Diana verliebt, was zu entsprechenden
Verwechslungen führt. Calisto muss schließlich dafür büßen, dass sie
Jupiters Verkleidungsspielchen nicht durchschaut hat. Jupiters
eifersüchtige Frau Juno verwandelt sie aus Rache in eine Bärin –
allerdings ohne Möglichkeit der Rückverwandlung wie sie der Göttervater
besitzt. Mit einem flauen Trost versucht Jupiter vor Calisto die Rolle
des würdevollen Gottes aufrecht zu erhalten: Er würde sie nach ihrem
Tod als Sternbild des Bären an den Himmel und damit in seine Nähe
versetzen.
Nach Motiven aus Ovids Metamorphosen erzählt
die Oper von einer der zahllosen Liaisons von Göttervater Jupiter. Ihr
Komponist Francesco Cavalli war in der Mitte des 17. Jahrhunderts der
unumschränkte König der venezianischen Oper. Weil man damals in Venedig
– anders als an den allein dem Adel vorbehaltenen Hoftheatern des
übrigen Europa – ganz simpel durch Kauf einer Eintrittskarte ins
Theater gelangen konnte, sind Cavallis Opern an ein großes, alle
Schichten umfassendes Publikum adressiert. Bei ihm werden Erhabenes und
Derbes, Leidenschaft und innige Empfindungen, Intrigen, Verwechslungen
und Verwandlungen, Götter und Menschen in einem karnevalesken Reigen
durcheinander gewirbelt. In den wunderbar expressiven Rezitativen folgt
er der Tradition Monteverdis, aber in den zahlreichen kurzen Arien ist
Cavalli in einer neuen Zeit – seiner Zeit – angekommen. Hier zeigt er
seinen ganzen Ausdrucks- und Erfindungsreichtum. La Calisto (1651) ist eines der zugleich ausgewogensten und phantasievollsten
Werke der Barockoper.
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