Die Vorstellung, ein privater französischer Flaschenwasserkonzern könnte eines Tages die Wiener Trinkwasserversorgung inklusive die Hochquellen an der Rax und im Hochschwabgebiet übernehmen, wäre vor zehn Jahren noch als sehr weit hergeholt belächelt worden. Heute ist der Druck der EU-Kommission auf die Kommunen, nicht nur die Wasserversorgung (auch andere öffentliche Infrastruktur) zu privatisieren, zum Thema von Stadtgesprächen geworden. Andere ähnliche Entwicklungen, etwa die Verscherbelung wertvoller innerstädtischer ÖBB-Gründe an die größten heimischen Baukonzerne, ereignen sich abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit. Der deutsche Philosoph und Publizist Werner Rügemer stellt am Gaußplatz sein Standardwerk zum Thema Privatisierung vor und schärft unseren Blick auf die schleichende Entkommunalisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge durch «public private partnerships», bei denen die Seite «public» immer „the loser» ist. Die Investoren hingegen, durch EU zusätzlich abgesichert, finanzieren die europäische Infrastruktur, die ihnen dann auch gehört. Rügemer zieht empirisch Bilanz und zeigt Privatisierung als Element der "neoliberalen Gegenreform" und der Umgründung des Staates. Die Konsequenz: Die öffentliche Daseinsvorsorge muss als Teil einer kooperativen Ökonomie neu entwickelt werden.

Werner Rügemer, geboren 1941, ist Philosoph und Publizist, Mitglied von Transparency International (TI), Business Crime Control (BCC) und des Deutschen Schriftstellerverbandes (DVS). "Dieses Buch verdient es, Standardwerk jeder kritischen sozialen Bewegung zu werden." (Gisela Hänel-Ossorio und Carles Ossorio Capella, DAS ARGUMENT)
"Eine ausgezeichnete Studie zur fortschreitenden Enteignung der Bevölkerung zugunsten der Konzerne" (Reinhard Jellen, konkret)

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