1797
veröffentlichte Johann Ludwig Tieck seine Nachdichtung der Liebesgeschichte der
schönen Magelone und des Grafen Peter aus der
Provence. In den Handlungsablauf des spannenden Ritterromans aus dem
Mittelalter verwob er dabei eigene Gedichte, die den Gefühlen des Liebespaares,
das erst nach vielerlei Abenteuern und Gefahren zu gemeinsamem Glück findet,
unmittelbaren Ausdruck geben.

Johannes
Brahms vertonte zwischen 1861 und 1869 fünfzehn Romanzen aus Tiecks Roman für
eine Singstimme und Klavier. In seiner Musik dominiert zumeist eine heitere
Stimmung, aber auch Anklänge von Verzweiflung schlagen durch. Der Komponist
reflektierte hier wohl seine eigene Lebenssituation – der Tod seiner Mutter
wird ebenso hörbar wie die unerwiderte Liebe zu Clara Schumann.

Brahms‘
Die schöne Magelone steht in einer Reihe mit den
großen Liedzyklen von Franz Schubert und Robert Schumann.