22-Pistepirkko
Fr., 04. Apr. 2008 22:00 @ ARGEkultur , Salzburg
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Eintritt: VVK: € 10,- / AK: € 12,-
Informationen
Man stelle sich die unehelichen Kinder von John Lee Hooker und Patsy Cline
vor und lasse sie in Nordfinnland aufwachsen. Monaten voller Dunkelheit und
Schneefall im Winter folgt der intensive Sommer, in dem die Sonne nie
unterzugehen scheint. Das sind Extreme. Und wenn man die ersten 20 Jahre seines
Lebens unter diesen Bedingungen verbringt, prägt das sicherlich einen Teil der
Persönlichkeit. Und wenn man zur Musik findet, klingt es dort danach.
22-Pistepirkko, was auf Deutsch 22 Marienkäfer bedeutet, besteht aus den
Brüdern Asko (Bass, Orgel) und P-K (Gitarre, Gesang), sowie ihrem
Sandkastenfreund Espe (Drums, Gesang). Alle drei kommen aus Utajärvi, einem
klitzekleinen Dorf nahe des Polarkreises in Finnland.
Inspiriert vom Punk machen sie seit den späten 70er Jahren Musik, bemerken
aber sehr früh, dass der Punk nicht ihr Stil ist. 1983 erscheint ihre erste
selbstbetitelte EP und 1985 die erste Langspielplatte "Piano, Rumpu ja kukka".
Die Band zieht gemeinsam in die einzige echte Stadt Finnlands, Helsinki, und
findet gefallen an Surfmusik, Country und Blues. Sie fangen an, auf Englisch zu
singen und erarbeiten mit Produzent Riku Mattila ihr erstes englisches Album:
The Kings Of Hongkong. Die Singleauskopplung Hongkong King wird zur Platte des
Jahres in Finnland gewählt.
Nur zwei Jahre später schafft 22-Pistepirkko dasselbe mit einem ganzen Album:
"Bare Bone Nest" ist ein blueslastiger Longplayer, der ihnen internationale
Aufmerksamkeit verschafft und sie auf ihre erste Europatournee führt. Gute
Presse und Erfolge beim Roskilde Festival und beim Rennes Transmusical
veranlassen die Plattenfirma, 22-Pistepirkko ein größeres Budget einzuräumen.
Resultat ist 1992 das Album "Big Lupu" mit vielen Studiomusikern,
Experimentalklängen und nicht zuletzt den Hitsingles "Birdy" und "Don' Say I'm
So Evil. Big Lupu wird die Nummer Eins der finnischen Charts und begeistert
Kritiker in ganz Europa.
22-Pistepirkko erweisen sich als stetig produktiv und offen für
Veränderungen. Auf den nächsten Alben "Rumble City", "Lala Land" (1995) und
"Zipcode" (1997) hält modernes Musikwerkzeug und Elektronik Einzug. Den letzten
Erfolg verbuchte die Band 1998 mit dem Album "Eleven", das es auf Platz fünf der
finnischen Hitliste brachte und in den deutschen Alternative Charts auf Rang
vier aufstieg. Charterfolge auch in Spanien, Tschechien, der Schweiz und in
Frankreich machen es für MTV unerlässlich, den Hit "Onion Soup" in die heavy
rotation zu nehmen.
1999 liefern 22-Pistepirkko den Soundtrack zum Film "Downhill City (O.S.T.)",
der von Neuauflagen alter Songs bis zu bisher ungewohnt straightem Elektronikpop
viel Hitpotential enthält. Danach dauert es eine Weile, bis die Finnen sich
wieder zu Wort melden. Erst im Oktober 2001 erscheint mit "Rally Of Love" ein
neues Studioalbum, auf dem die Soundtüftler sich eher entspannt und poppig
geben.
Mit "Drops & Kicks" gehen sie auch 2005 wieder neue Wege, nachdem es
zwischenzeitlich recht still um 22-Pistepirkko geworden war. Fast alle
elektronischen Spielereien sind abgespeckt, derart erleichtert klingt ihre Musik
nach Blues, Rock'n'Roll, Punk oder einfach wie frisch aus der Garage
entschlüpft.
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